Der Bestand

Auf dem Messegelände am Westkreuz in Frankfurt (Oder) sind gegenwärtig vier Messehallen und ein Sozialgebäude sowie diverse dazugehörige Nebenanlagen vorhanden. Die Bausubstanz stammte aus den frühen 70-er Jahren und war vom funktionell-technischen und gestalterischen Zustand stark sanierungsbedürftig. Die Möglichkeiten, einen ansprechenden, zeitgemäßen Messe- und Veranstaltungsbetrieb durchzuführen, waren dadurch naturgemäß begrenzt.

Die Aufgabe

Daher war und ist es dringend erforderlich, sukzessive eine Niveauerhöhung für die bauliche Substanz zu schaffen, um den Messeplatz Frankfurt (Oder) in seiner wirtschaftsfördernden Bedeutung für die Stadt, die Region und das angrenzende polnische Wirtschaftsgebiet nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln.

Das Planungsziel

Im Zuge einer Konzeptplanung für das gesamte Messegelände wurden Varianten mit unterschiedlichen Einordnungs- und Gestaltungsmöglichkeiten erarbeitet, die jeweils bestimmte städtebauliche, funktionelle oder wirtschaftliche Vor- und Nachteile aufwiesen.
Nach Vorlage dieser Varianten wurde in der Phase Konzeptplanung unter Beachtung funktioneller, wirtschaftlicher und territorialer Belange eine Variante der Gesamtkonzeption favorisiert, die als ersten Schritt die Rekonstruktion der Messehallen 3 und 4 und des von beiden Hallen eingeschlossenen Zwischenbau vorsahen.

Vision Neue Messe

  • Herstellung einer kompakten, zentralen Eingangssituation – Angebot eines zentralen Messeservicegebäudes
  • Multifunktionalität des Geländes und der Hallen
  • Angebot perspektivischer Expansionsmöglichkeiten
  • Konzentration der Ausstellungs- und Veranstaltungsfreiflächen, effektives Flächenmanagement
  • Synergien aus der Nutzung vorhandener Infrastruktur
  • Trennung Besucherwege von der Betriebslogistik

Der Messe-Eingang

Mit der Gestaltung von Parkmöglichkeiten und damit einer Eingangssituation südöstlich der Messehalle 3 und 4 erfolgte für das Gesamtgelände der Messe eine völlig neue Strukturierung. Die ursprüngliche Orientierung von Norden nach Süden kehrte sich somit in gegensätzlicher Richtung. Deshalb musste an der Gebäudesüdseite der neue Haupteingang des Gebäudekomplexes angeordnet werden.Die großzügige Lösung des Eingangs zu den Hallen ist zugleich auch Hauptzugang zum gesamten Messegelände, der über die Passage zwischen Halle 3 und 4 via den nordlichen Ein-und Ausgang auch den Zutritt zu den weiteren Messegebäuden und den Freiluft- Ausstellungsflächen bietet.

Die funktionelle Lösung

Dem behindertengerechten Haupteingang zugeordnet sind Empfangshalle und Hallenanbau, der die notwendigen Besuchergarderoben, WC-Anlage und im Obergeschoß Büroräume enthält. Von hier erschließen sich über die Passage die mehrfach teilbaren Hallen, deren Innenbereich für die Mehrfachnutzung als Ausstellungsfläche und Konferenzraum flexibel gestaltet wurde. In den Hallen wurden bauliche Maßnahmen des Vorbeugenden Brandschutzes realisiert. Von der Hallennordseite ist ebenfalls über die Passage eine Zugänglichkeit der Hallen, z. B. während eines Messerundgangs, sinnvoll möglich.

Schlußbemerkung

Die Sanierungsmaßnahmen erfolgten so, dass spätere Weiterführungen bzw. Abrundungen der Exposition problemlos möglich sind. Der erste Schritte der Vision „Neue Messe“ ist Realität geworden. Gegenwärtig werden Konzepte möglicher Erweiterungen durch eine große Mehrzweckhalle mit angrenzenden modernen Backstage- und Technikbereich in unserem Büro erarbeitet.

Leistungen:
Entwurfsplanung
Tragwerksplanung
Planung Technische Ausrüstung
Planung Außenanlage

Bauherr:
Stadt Frankfurt (Oder), Hochbauamt

Planungsbeginn:
1998

Fertigstellung:
1999

Investitionsvolumen:
2,81 Mio. Euro (5,5 Mio. DM)

Funktion:
Ausstellungshallen mit zentralen Empfangsbereich