Die Aufgabe

Auf dem Gelände des Gewerbegebietes Oderberger Straße in Angermünde sollte eine neue Feuerwehrzentrale der Stadt entstehen. Aufgrund der erhöhten Anforderungen und der Erweiterung des Aufgabenbereiches der Feuerwehren in den neuen Bundesländern wurde ein Neubau einer Feuerwehrzentrale notwendig. Die damals vorhandenen Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Angermünde entsprechen nicht mehr den gegenwärtigen Erfordernissen.

Der Baukörper

Der Baukörper mit elf Einstellplätzen für Fahrzeuge der Größe 4, einer Werkstatt und dem Personalteil wird in zwei Fahrzeughallen mit eingebundenem Personalteil gegliedert, um eine funktionell kurze Wegeführung im Einsatzfall zu gewährleisten. Der runde Baukörper des Personalteils ist zu beiden Fahrzeughallen verbindendes Element und schafft mit seiner Symmetrie und dem exponierten Eingangsbereich eine sinnvolle dominante und richtungsbetonte Verbindung. Das Dachtragwerk mit seiner gestalterischen Funktion sowohl nach außen als auch nach innen, ermöglicht die Ausbildung prägnanter räumlicher Proportionen. Durch die Baukörperanordnung entsteht eine Hofsituation, die den technischen Bedingungen der Feuerwehr Rechnung trägt.

Die Gestaltung

Die Material- und Farbgestaltung des Baukörpers vermittelt einen typischen Charakter des uckermärkischen Landstrichs und eine moderne Ausstrahlung, die sich in seiner klaren Linienführung in den Innenbereichen fortsetzt. Die farbliche Gestaltung sieht einen gelb-vorgeflammten Klinker vor. Die Fenster und Tore werden in einem damit harmonierendem signalen Rot ausgestattet. Die Farbe der Dacheindeckung ist lichtgrau gehalten.

Die Funktion

Das Raumprogramm beinhaltet die feuerwehrspezifischen Funktionen und gliedert sich in den Fahrzeug- und den Personalteil. Im Erdgeschoß des Personalteils sind überwiegend die Sozialräume, wie Umkleiden, Waschen und WC untergebracht. Weiterhin werden die Räume für betriebstechnische Anlagen, der Bereitschaftsraum und ein Aufenthaltsraum für den Hausmeister in dieser Ebene angeordnet. Die in Weiterführung des Treppenraumes angelegte Leitzentrale ermöglicht durch den vorgestellten Glaserker die uneingeschränkte Sicht zum Übungshof und auf den Ausfahrbereich der Einsatzfahrzeuge. Das Obergeschoß ist in erster Linie der Schulungsfunktion, sowie der Unterbringung des Leiters der Feuerwehr mit angebundenem Beratungszimmer vorbehalten. Außerdem befindet sich im Obergeschoß Jugendraum, WC-Anlagen, Lagerraum für Stühle und Lehrmittel.

Konstruktion Fahrzeughalle

Die Gründung des Bauwerkes erfolgt in Köcherfundamenten, in denen Stahlbetonstützen eingespannt sind. Das Dachtragwerk besteht aus Holzleimbindern, die eine Dachneigung von 22° aufweisen. Die Dacheindeckung erfolgt aus Metall auf einer Vollschalung. Die Außenwände werden traditionell errichtet. Die äußere Schale ist ein Sichtmauerwerk aus Klinkern, hinterlüftet mit Wärmedämmung. Für Lisenen und Vorsprünge sind Klinkerformsteine vorgesehen

Konstruktion Personalteil

Alle Außenwände und die Erdgeschoßdecke werden aus Stahlbeton gefertigt, die auf einer Bodenplatte gegründet wurden. Das Dachtragwerk im Obergeschoß ist ebenfalls eine Holzleimbinderkonstruktion mit einer Dacheindeckung aus Metall. Die Außenwände aus Stahlbeton werden mit einer vorgesetzten Klinkerschale, hinterlüftet- und wärmegedämmt analog dem Fahrzeugteil, verblendet.

Leistungen:
Entwurfsplanung
Tragwerksplanung
Planung Technische Ausrüstung
Planung Außenanlage

Bauherr:
Stadt Angermünde

Planungszeitraum:
1995/1996

Baufertigstellung:
10/1997

Baukosten:
1,79 Mio. Euro (3,50 Mio. DM)

Funktion:
Freiwillige Feuerwehr mit 11 Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge, Sozialteil und Schulungsbereich